1667 A Treatise of Taxes and Contributions

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Autor William Petty

„Nehmen wir an, ein Mann bebaute mit eigener Hand eine bestimmte Fläche Land mit Korn, das heißt, er gräbt oder pflügt es um, eggt, rodet, erntet, fährt das Korn ein, drischt es, worfelt es, wie es der Ackerbau dieses Landes erfordert, und er hat überhaupt Saatgut, um es zu besäen. … Eine weitere, wenn auch eine Nebenfrage ist die: Wieviel englisches Geld ist dieses Korn wert? Ich erwidere, soviel wie das Geld, das ein anderer einzelner Mann in der gleichen Zeit [herstellt], wenn er sich ganz darauf wirft, es zu produzieren. Nehmen wir also an, ein anderer Mann gräbt nach Silber, reinige es, präge Münzen usw. und tauscht es an demselben Ort, wo der erste Mann sein Korn angebaut hat, dann muß das Silber des einen an Wert dem Korn des anderen geschätzt werden. Das eine belaufe sich auf 20 Unzen und das andere auf 20 Bushel. Daraus folgt, daß der Preis eines Bushel Korns eine Unze Silber ist.“ (p.23, 24) zit in KM4.1,S.333

„Dies ist zunächst der reale Weg, die Preise der Waren zu berechnen.“ (p.66)zit in KM4.1,S.332

Vollkommen korrekt: Der Preis einer Ware ist jene Warenmenge, deren Produktwert genauso groß ist, wie der Produktwert der Ware. Die Mengenverhältnisse der getauschten Warenmengen berechnen sich (unter der Voraussetzung des produktwertäquivalenten Austausches) über deren Produktwerte, so daß pSilber = pWeizen.

„Das Gesetz … sollte dem Arbeiter gerade das noch zum Leben Notwendige zugestehen; denn wenn man ihm das Doppelte zugesteht, dann arbeitet er nur halb soviel, wie er hätte tun können und andernfalls getan hätte; das bedeutet für die Gesellschaft einen Verlust des Ergebnisses von soviel Arbeit.“ (p.64) zit in KM4.1,S.332

Es ist schon erstaunlich, mit was für einer überheblichen Selbstgefälligkeit Herr Petty hier über arbeitende Menschen urteilt. Es fällt mir schwer, bei so etwas Menschenverachtenden höflich zu bleiben. Die Arbeiter sollten ihre Waren untereinander produktwertäquivalent tauschen, dann bräuchten sie solche Parasiten wie Herrn Petty samt seiner Priester, Politiker und Advokaten nicht mehr mit durchfüttern. Die Definition des Tauschwertes ist naturwissenschaftlich konsistent und gehört somit in die höchste Rechtsebene der Naturgesetze. Der produktwertäquivalente (und damit gerechte) Austausch gehört in die zweithöchste Rechtsebene des Naturrechts, so daß es keiner Gesetzgeber mehr braucht, die dem Arbeiter irgendetwas ´zugestehen sollten´!

Prekariat, Paupers, Supernumeraries (= Überzählige)

„Ich denke, es ist klar, man sollte sie weder verhungern lassen noch hängen, noch weggeben etc.“ (p.12)
„Entweder gebe man ihnen den Überfluß, oder wenn kein solcher da, wäre es schicklich, die Auserlesenheit der Ernährung die man ihnen auferlegt ein wenig an Qualität und Quantität zu beschneiden.“ (p.12-13)
„Die Arbeit, die man ihnen auferlegt muß ohne Aufwand von ausländischen Waren sein.“ (p.13)
„Hauptsache ist, ihr Gemüt an Disziplin und Gehorsam, ihren Leib an Ausdauer bei nützlichen Arbeiten zu gewöhnen.“ (p.13)
„Am besten, sie zum Bauen von Straßen, Brücken, Bergwerken etc. zu verwenden“ (p.12)
[Die Zitierungen Petty´s wurden dem Kapital, Band 4.1, Seite 331 entnommen]

Diese überhebliche Menschenverachtung ist schon erstaunlich, oder?

Kaufleute und Krämer

„Einen großen Teil von denen, denen nach Recht und Billigkeit nichts von der Gesellschaft zusteht, könnte ausgeschaltet werden, da sie nur eine Art Spieler sind, die selber nichts hervorbringen und untereinander nur um die Arbeitsergebnisse der Arbeiter, Handwerker und Bauern spielen. Sie verteilen deren Produkte lediglich nach verschiedenen Richtungen der Gesellschaft.“ p.10

Advokaten und Beamte

„Das Recht gedeiht dort am besten, wo die Juristen verhungern.“ (p.57)
„Wenn man die zahlreichen Ämter für Juristen und Theologen verringern würde, die mit Regierung, Rechtsprechung und Kirche zusammenhängen und die für wenig Arbeit hohe Löhne empfangen …“ (p.11)

… bräuchten Arbeiter, Handwerker und Bauern diese Parasiten nicht mehr mit durchfüttern und könnten sich somit einen Großteil ihrer Arbeitszeit sparen.

Pfarrer, Priester und Geistliche

„Die Religion blüht am besten, wenn die Priester am meisten kasteit werden, wie das Recht, wo die Advokaten verhungern. (p.57)