1771 I veri mezzi di render felici le societa

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Titel

I veri mezzi di render felici le societa
Übersetzung: Das wahre Mittel, um die Gesellschaft glücklich zu machen

Autor

Ferdinando Paoletti

veröffentlicht

in der Handschrift ´Pensieri sopra l’agricultura´

Zitat Kommentar
„Eine solche Vervielfachung des Stoffes, wie es die Erzeugnisse des Bodens sind, hat niemals durch das Gewerbe stattgefunden, noch ist sie in der Form durch das Gewerbe möglich. Das Gewerbe gibt den Stoffen nur eine neue Zusammensetzung oder Form, modifiziert diese nur; folglich wird durch das Gewerbe nichts geschaffen. Aber, entgegnet man mir, das Gewerbe gibt dem Stoff die Form, folglich ist es produktiv; ist dies auch nicht eine Produktion von Stoff, so doch eine von Formen. Gut denn, ich will nicht widersprechen. Doch das ist keine Schaffung von Reichtum, sondern im Gegenteil, das ist nichts anderes als eine Ausgabe … Die politische Ökonomie setzt voraus und macht zum Gegenstand der Untersuchung die stoffliche und reale Produktion, die sich allein in der Landwirtschaft findet, da diese allein die Stoffe und Produkte vervielfacht, die den Reichtum bilden … Das Gewerbe kauft von der Landwirtschaft die Rohstoffe, um sie zu bearbeiten; seine Arbeit gibt – wie wir schon gesagt haben – diesen Rohstoffen nur eine neue Form, doch fügt sie ihnen nichts hinzu und vervielfacht sie nicht.“ p.196+197, zit in KM 1851
„Gebt dem Koch ein Quantum Erbsen, aus denen er euch das Mittagessen bereiten soll; er wird es euch gekocht und gut zubereitet auf den Tisch geben, aber in derselben Quantität, die er empfangen hat; gebt aber die gleiche Quantität dem Gärtner, damit er sie der Erde anvertraue; er wird euch, wenn die Zeit dazu gekommen ist, mindestens das Vierfache der empfangenen Menge zurückerstatten. Das ist die wahre und einzige Produktion.“ p.197, zit in KM 1851 In der Landwirtschaft findet Kraft der Natur eine Vervielfachung von Stoffen statt. Aus einer Erbse werden durch die Arbeit des Gärtner und der Kraft der Natur 4 Erbsen. Ein Koch wiederum, nimmt eine Erbse und bereitet sie für ein Mittagessen zu: er schält, wäscht und kocht die Erbsen. Sowohl der Gärtner als auch der Koch arbeiten, also steckt sowohl in der natürlichen als auch in der gekochten Erbse Arbeitszeit. Die Summe der Arbeitszeiten macht den Produktwert der Erbse aus. Die Eignung der Erbse zur Befriedigung eine menschlichen Bedürfnisses, macht ihren Gebrauchswert aus.
„Den Wert1 erhalten die Dinge durch die Bedürfnisse der Menschen. Also ist der Wert2 oder die Vermehrung des Wertes der Waren nicht das Resultat der gewerblichen Arbeit, sondern der Ausgaben3 der Arbeitenden.“ p.198, zit in KM 1851 1. Paoletti meint hier den Gebrauchswert. 2. Hier meint er den Produktwert – und da er nicht zwischen Gebrauchs- und Produktwert unterscheidet sondern in einen Topf wirft, wird seine Aussage an dieser Stelle falsch. Der Produktwert ist das Resultat menschlicher Arbeit nämlich die zur Herstellung benötigte menschliche Arbeitszeit. 3. Was Paoletti hier mit ´Ausgaben´ meint, ist fraglich. Eine Verausgabung von Arbeitskraft ist aber wiederum etwas anderes als die Ausgabe einer realen Menge! (IE, 2020)
„Kaum ist irgendeine neue Manufaktur aufgetaucht, so dehnt sie sich sofort innerhalb und außerhalb des Landes aus; und siehe da, sehr bald drückt die Konkurrenz der anderen Gewerbetreibenden und Kaufleute den Preis auf sein richtiges Niveau herab, das … bestimmt wird durch den Wert der Rohstoffe und durch die Erhaltungskosten der Arbeiter.“ p.204+205, zit in KM 1851 Mit Hilfe neuer Manufakturen oder Betriebe, seien es landwirtschaftliche, gewerbliche oder industrielle, werden jene Gegenstände, Dinge oder realen Mengen vervielfacht, die irgendein menschliches Bedürfnis befriedigen sollen. In all den Produkten steckt menschliche Arbeitszeit, welche den Produktwert all dieser Produkte bildet. Kann ein Teil der Produkte nicht gegeneinander getauscht werden, weil z.B. das Bedürfnis nach Erbsen mehr als befriedigt ist, so wird ein Teil der individuellen Arbeitszeit gesellschaftlich nicht anerkannt.